Was ist Web Usability?
Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung stellen nur ein Teilstück von einer wirkungsvollen Kommunikation mit den Besuchern und einer erfolgreichen Internet-Marketing-Strategie (bei Business-Angeboten) dar.
Wenn eine Seite im Internet gefunden worden ist, geht es im nächsten Schritt darum, daß der Internetauftritt
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die Inhalte und Marketingziele (bei kommerziellen Angeboten) prägnant zum Ausdruck bringt,
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sich wirksam von konkurrierenden Webseiten unterscheidet
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und eine hohe Benutzungsfreundlichkeit (Usability) aufweist.
Wenn eine Internetpräsenz nicht unmittelbar kommuniziert, wenn der Besucher nicht in wenigen Sekunden erfassen kann, welchen Vorteil er von den angebotenen Inhalten hat und wie er am schnellsten zu den gesuchten Informationen gelangen kann, wird er vermutlich die Internetseite wieder verlassen und konkurrierende Angebote aufsuchen ...
Jeder zusätzlich notwendige Klick, um an eine gewünschte Information zu kommen, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Besucher ihre Suche auf der Webseite aufgeben.
Durch einfache Handhabung und leichtes Erfassen des Inhaltes kann ein Wettbewerbsvorteil gegenüber konkurrierenden Angeboten anderer Webseiten erlangt werden.
Einer der weltweit führenden Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Web-Usability* ist in diesem Zusammenhang z.B. Dr. Jakob Nielsen.
Die deutschen Übersetzungen der Informationen und Kolumnen von Jakob Nielsen über Web-Usability können regelmässig auf der folgenden Schweizer Homepage von einem Institut und Labor für Usability-Testing abgerufen werden:
The Swiss Usability Center für Ergonomics, Risk Analysis, Testing, Auditing, Human Factors |
Homepage von Jakob Nielsen (in Englisch) |
"The best web sites are better than reality."
( Dr. Jakob Nielsen, Web-Usability-Experte )
Im kommerziellen Bereich ist ein Webseite die Visitenkarte eines Unternehmens im Netz und eine der wichtigsten Schnittstellen zur Außenwelt. Sie bestimmt maßgeblich den ersten Eindruck der Kunden von einem Angebot (Produkte, Dienstleistungen).
Daß eine Webseite im Internet gefunden werden kann, ist die eine Sache. Daß aus einem Besuch einer Webseite ein Kundenkontakt wird, die andere.
Inhalte von einem Usability-Test
Um eine Internetseite auf ihre Usability hin zu überprüfen, sollten idealerweise neutrale Personen ausgewählt werden (z.B. aus dem Bekanntenkreis oder Spezialisten), die mit Inhalt oder Thema der Internetseite noch nicht vertraut oder "vorbelastet" sind.
Überprüft werden kann eine Webseite im Rahmen von einem Web-Usability-Test dann z.B. in folgenden Bereichen:
Navigation, Bedienungsfreundlichkeit, Design, User-Interface, Browser- und Betriebssystem-Kompatibiltät, Informationsangebot, Redundanz*** oder HTML-Konformität nach W3C-Standard.
Hinweise für Schwachstellen bei der Web-Usability können z.B. auch die Daten aus der Erfassung der Benutzerzugriffe liefern:
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Viele Seitenaufrufe pro Besucher belegen z.B. nicht unbedingt, dass das Angebot der Internetpräsenz für die Besucher attraktiv ist, sondern kann auch durch Bedienungsunklarheiten verursacht werden.
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Viele Ein-Seiten-Besucher können zwar auf ein effizientes Suchmaschinenranking hindeuten, sie können aber auch ein Zeichen für ein verbesserungsfähiges Informationsangebot sein, sonst hätten die Besucher vielleicht weitere Seiten der Homepage angeklickt.
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Wenn es Unterseiten gibt, bei denen überdurchschnittlich häufig die Besucher den Webseite verlassen (sog. Ausstiegsseiten), dann sollte geprüft werden, ob die Ursachen dafür z.B. bei Bedienungsunklarheiten oder Verbesserungsmöglichkeiten von Inhalt und Web-Design liegen könnte.
* Die Definition von Usability als "Gebrauchstauglichkeit" ist in der ISO Norm 9241 zu „Benutzer-orientierte Gestaltung interaktiver Systeme“ enthalten und bedeutet allgemein die Eignung von einem Produkt bei der Nutzung durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Zusammenhang der Nutzung, vorgegebene Ziele effektiv, effizient, zufriedenstellend zu erreichen. Effektiv bedeutet dabei, das Richtige zu tun und effizient, das Richtige richtig zu tun.
** Der Begriff Internetmarketing wird im Sprachgebrauch meist gleichbedeutend mit Suchmaschinenmarketing oder Webmarketing verwendet.
*** Anmerkung: Eine Redundanz in einer Webseite liegt vor, wenn z.B. Passagen eines Textes keinen Informationswert enthalten. Demzufolge können redundante Inhalte auch weggelassen werden, was zu einer Verbesserung der Lesbarkeit und Usability beiträgt. Die Redundanz ist nicht zu verwechseln mit doppeltem Content, bei dem schon an anderer Stelle der Internetpräsenz die identischen Inhalte vorhanden ist.
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